Als Texterin und Bloggerin halte ich mich sehr häufig auf anderen Blogs auf – teils aus Recherchegründen, teils aus Gründen der Neugier und teils auch einfach nur privat. Die Fülle der Blogs im Internet ist großartig, da man – wenn man denn richtig sucht – stets den passenden Blog zu einem bestimmten Thema findet. Die große Anzahl an privaten Blogs bringt jedoch auch ein (großes) Problem mit sich: Längst nicht jeder Blog schafft es, mich qualitativ zu überzeugen – sei es technisch, optisch oder inhaltlich. Und weil das so ist, will ich heute über meine persönlichen Blogger No-Gos schreiben.

No-Go #1: Schlechte Bilder

Jeder Blog lebt von Bildern. Text allein wäre nicht nur schnöde und eintönig, sondern sagt auch weit weniger aus, wenn auf die entsprechenden Fotos verzichtet wird.

Trotzdem bin ich der Meinung: Ehe ich ein schlechtes Bild auf meinem Blog veröffentliche, veröffentliche ich lieber gar keins. Andere Blogger sehen das teils anders. Auf meiner Wanderschaft durch die digitale Welt der Blogs habe ich schon allerhand skurrile Fotos gefunden – vom pixeligen Handyschnappschuss bis zur völligen Über-Bearbeitung.

Das perfekte Blog-Foto…

  • … ist scharf und nicht pixelig
  • … ist nicht zu groß und lädt schnell
  • … wirkt professionell und nicht wie ein Schnappschuss
  • … sieht auf dem PC genauso gut aus wie auf dem Tablet oder Smartphone
  • … verletzt kein Urheberrecht
  • … darf nach dem eigenen Geschmack bearbeitet werden
  • … wird allerdings nicht „tot-bearbeitet“

Tipp: Nicht immer hat man die Zeit, die Ausrüstung oder die Möglichkeit, um selbst ein passendes Bild für den eigenen Blog aufzunehmen. Ich empfehle für diesen Fall kostenlose Bild-Datenbanken wie pixabay oder freeimages.

No-Go #2: Rechtschreib- und Grammatikfehler

Okay, nicht jeder Blogger ist ein professioneller Schreiberling, der damit auch sein Geld verdient. Trotzdem stört es mich extrem, wenn ich beim Lesen eines Blog von einem Fehler zum anderen stolpere. Ich tapeziere schließlich auch nicht mein Schlafzimmer, obwohl ich genau weiß, dass ich dafür kein Händchen habe.

Grob fahrlässige Rechtschreib- und Grammatikfehler sind absolut tabu.

Tipp: Jeder hat doch diesen einen brennenden Freund, der jeden neuen Blogpost gierig verschlingt. Dieser kann vor der Veröffentlichung wertvolles Feedback zum Text geben und kleine sowie größere Fehler anmerken, ehe der Beitrag online geht. Das erspart das Engagieren von einem professionellen (und kostenintensiven) Lektor.

Blogger No Gos

No-Go #3: Schlechte Übersetzungen

Ab und zu verschlägt es mich auch auf Fashion-Blogs. Dort scheint es besonders angesagt zu sein, die Inhalte auch ins Englische zu übersetzen. An sich finde ich das ziemlich gut – allerdings nur, wenn die Übersetzung auch korrekt ist.

Immer wieder finde ich Blogs, bei denen das ganz und gar nicht der Fall ist. Die Übersetzungen sind zwar in der Regel verständlich und lösen unter Umständen auch mal ein Lächeln aus, unterstreichen aber keinesfalls die Seriosität des Blogs!

Tipp: Übersetzen: ja – aber nur, wenn man der entsprechenden Sprache auch ausreichend mächtig ist.

No Go #4: Kein Impressum

Erst heute habe ich wieder einen Blog gefunden, der kein vollständiges Impressum hat. Auch wenn das den normalen Leser nicht stört, war es für mich tatsächlich ärgerlich, weil ich gern wissen wollte, von wo aus gebloggt wird.

Hinzu kommt natürlich, dass in Deutschland Impressum-Pflicht besteht. Das gilt auch für privat geführte Blogs! Wer gegen die Impressumspflicht verstößt, muss mit einer Abmahnung rechnen und sorgt außerdem dafür, dass der Blog weniger seriös und „offiziell“ wirkt. Auch eine Datenschutzerklärung ist ein Muss für jeden Blog.

Auch für private Blogs gilt die Impressum-Pflicht.

Tipp: Seiten wie der Impressum Generator helfen dabei, das Impressum schnell und vor allem auch vollständig zu erstellen.

Blogger No Gos

No-Go #5: Ein Design, das einfach „too much“ ist

Eine schnörkelige Schrift, blinkende Bildchen an jeder Ecke und ein Layout, das jede Chance auf Übersichtlichkeit augenblicklich verblassen lässt – Blogs, die mich optisch auf den ersten Blick abschrecken oder überfordern, werden sofort weggeklickt. Bei diesem No-Go kommt es selbstverständlich immer auch auf den persönlichen Geschmack an, aber ich bin der Meinung, dass einige Aspekte für alle Blogs gelten. No-Gos im Hinblick auf das Design sind aus meiner Sicht:

  • Ein unübersichtlicher Seitenaufbau
  • Überdurchschnittlich viele Reiter und Unterreiter
  • Zu viele verschiedene Farben
  • Eine unleserliche Schriftart
  • Viele Animationen und „Bling Bling“
  • Ein „altmodisches“ Theme

No-Go #6: Wechselnder (Schreib-)Stil

Auch hier gilt natürlich wieder: Nicht jeder ist hauptberuflicher Blogger und hat deswegen nicht automatisch einen einheitlichen Schreibstil. Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder, der ernsthaft daran interessiert ist, einen guten Blog zu betreiben, seinen eigenen Stil finden und diesem treu bleiben sollte. Hierbei geht es mir nicht nur um die Wortwahl, sondern auch die Gestaltung der Posts, die Bearbeitung der Bilder usw.

Der Stil eines Blogs wird vom Text, den Bildern und der Gestaltung der Posts beeinflusst

Der spezielle Stil eines Blogs zeichnet sich durch viele verschiedene Komponenten aus und sorgt letztendlich dafür, dass die vielen verschiedenen Beiträge eine Einheit bilden. Für mich ist ein Blog interessant, wenn ich den roten Faden auf den ersten Blick erkennen kann. Ständig wechselnde Stile sind daher für mich Blogger No-Gos.

No-Go #7: Zusammenarbeiten, die nicht als solche gekennzeichnet werden

Einen Blogpost, der das Resultat einer gesponserten Zusammenarbeit ist, nicht als solchen zu kennzeichnen, gehört zu den allgemeinen No-Gos in der Blogger-Szene und wird von vielen Kollegen scharf verurteilt. Zwar unterliegen Blogs nicht dem deutschen Pressekodex, welcher es vorsieht, dass „bezahlte Redaktion“ gekennzeichnet wird, doch gilt es als „guter Ton“, dass ein Vermerk gesetzt wird.

Edit: Ich habe mich aufklären lassen, dass es wohl doch eine Kennzeichnungs-Pflicht für Blogs gibt. Andernfalls gilt der Post als „Schleichwerbung“. Mehr Infos zu diesem Thema findet man im Blogger Relations Kodex.

Welche Form dieser Vermerk hat, ist meiner Meinung nach jedem Blogger selbst überlassen. Ich selbst bin ein Freund des Mittelweges. Die Kennzeichnung muss dem Leser keinesfalls ins Gesicht springen, darf aber auch nicht irgendwo als winzige Fußnote erscheinen. Letztendlich muss auch hier wieder jeder Blogger seinen eigenen Stil finden. Was einmal für gut befunden wurde, darf gern regelmäßig verwendet werden. Auf diese Weise kommt eine angenehme Gleichmäßigkeit in das Ganze.

Blogger No Gos

No-Go #8: Riesige Text-Blöcke

Erschlagende Text-Blöcke sind für mich nicht nur aus SEO-Gründen No-Gos. Ich besuche Blogs in erster Linie als interessierter Leser, der etwas Neues erfahren will. Wenn ich sehe, dass die Beiträge keinerlei Struktur besitzen, vergeht mit gleich die Lust am Lesen.

Textblöcke lassen sich ganz einfach durch folgende Elemente auflockern:

  • Überschriften (hierbei auf die <h>-Formatierung achten!)
  • Auflistungen
  • Tabellen
  • Zitate
  • Eingeschobene „Info“- oder „Tipp“-Anmerkungen
  • Bilder
  • Eingebettete Videos (Achtung! No Go #9 beachten!)

No-Go #9: Videos und Lieder, die automatisch starten

Es ist ein Problem, das mich zur Weißglut treibt: Ich recherchiere zu einem Thema und öffne hintereinander weg mehrere Seiten in unterschiedlichen Tabs, um diese nach und nach zu durchforsten – und plötzlich beginnt mein Laptop, ein Lied oder die Stimme einer fremden Person abzuspielen. Das wäre ja kein Problem – wenn ich denn sofort wüsste, was die Quelle der störenden Geräusche wäre.

Videos und eingebettete Lieder, die von alleine starten, sind für mich absolute No-Gos weil sie mich aus meinem Workflow reißen und aufhalten. Außerdem möchte ich gern selbst bestimmen, was ich sehen und hören will.

Das war es erst einmal von meiner Seite aus zum Thema Blogger No-Gos. Wenn mir noch weitere einfallen, werde ich sie sicherlich nach und nach ergänzen.

Ich würde mich sehr über Kommentare von anderen Bloggern freuen, die mir ihre persönlichen No-Gos verraten. Vielleicht trifft ja der eine oder andere auf meinen Blog zu.