Als ich im März 2015 meinen Blog Feels like Erfurt ins Leben gerufen habe, wusste ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, wohin die Reise gehen würde. Für mich stand fest: Ich wollte einen privaten Blog, auf dem ich schreiben konnte worüber und wie ich will. Kein Chefredakteur, der mir Themen vorgibt oder streicht, keine Richtlinien für Schreibstil und Wortwahl. Stattdessen: Ganz viel persönliches Herzblut, das vom ersten Moment an bis zum jetzigen Zeitpunkt in dieses Projekt geflossen ist. Dass aus dem Hobby in recht kurzer Zeit ein wichtiges Aushängeschild für meine freiberufliche Arbeit werden sollte, ahnte ich zu Beginn nicht im geringsten.

Feels like Erfurt: Mein Baby als Karrieresprungbrett

Meinen Blog Feels like Erfurt bezeichne ich gern als mein Baby. Nicht nur, weil ich ihn „geboren“ habe, sondern auch, weil ich seit zwei Jahren viel Zeit, Energie und Kreativität investiere, um ihn groß zu bekommen. Wie ein Kleinkind fordert der Blog viel Aufmerksamkeit. Er bereitet mir hin und wieder Sorgen, aber auch sehr viel Freude. Er bringt mich zum Lachen und er bringt mich zum Verzweifeln. Er ist mein täglicher Begleiter und macht inzwischen einen nicht ganz unwichtigen Teil meiner beruflichen Identität aus.

Der Entschluss, über Erfurt zu bloggen

Der Wunsch, einen eigenen Blog zu betreiben, keimte schon eine ganze Weile in mir, ehe ich den entscheidenden Schritt gewagt habe. Animiert durch eine Freundin machte ich Nägel mit Köpfen. Doch bevor die Seite online gehen konnte, mussten ein paar ganz elementare Fragen beantwortet werden. Beispielsweise wie der Blog heißen soll. Und worüber ich überhaupt bloggen will. Für mich stand fest: Ich will keine „Kunterbuntes Allerlei“-Bloggerin sein, sondern mich auf ein Themengebiet fokussieren.

Da ich zu diesem Zeitpunkt gerade erst nach Erfurt gezogen und dabei war, die Stadt Stück für Stück zu entdecken, fiel meine Entscheidung schließlich darauf, über genau diese Entdeckungsreisen zu bloggen. In Kombination mit meinem Anspruch, sehr viel Gefühl in das Projekt zu stecken, war schließlich auch der Name Feels like Erfurt geboren und bereit zum Einsatz.

Rückblickend war es eine der besten Entscheidungen meines Gründerjahres 2015, mir Erfurt als Blog-Thema vorzunehmen. Nicht nur, dass diese Stadt wunderschön und super-spannend ist, sie erweist sich für mich auch immer wieder als Türöffner.

Feels like Erfurt

www.feels-like-erfurt.de

Mein Blog als Netzwerk-Hilfe

Da wäre beispielsweise mein lokales Netzwerk, das ich mithilfe von Feels like Erfurt stetig erweitere und pflege. Der Blog ist ein hervorragender Gesprächseinstieg und nicht selten höre ich beim Smalltalk Sätze wie „Ach, du bist die Jessika von Feels like Erfurt?!“. Ich kann nicht ohne ein wenig Stolz behaupten, dass ich dank der Seite einen gewissen Bekanntheitsgrad in Erfurt erlangt habe, der mir bisher nur zugute gekommen ist.

Mein Blog als Akquise-Kanal

Doch als wäre das noch nicht Ansporn genug, mein Baby weiter zu hegen und zu pflegen, haben sich mittlerweile auch einige durchaus interessante geschäftliche Beziehungen durch Feels like Erfurt ergeben. Ich habe es geschafft, meinen Blog auf recht unkonventionelle Art zu monetarisieren. Anstatt Anzeigen zu schalten und Kooperationen abzuschließen, generiere ich indirekt Kundenaufträge für meine freiberufliche Tätigkeit als Texterin in Erfurt.

Die Aufträge sind großteils regional geprägt, doch konnte ich auch schon einen dicken überregionalen Fisch an Land ziehen. Mehr dazu vielleicht in einem anderen Blogbeitrag…

Mein Blog als Arbeitsprobe

Last but not least bietet es sich in meinem Fall natürlich auch an, meinen persönlichen Blog als Arbeitsprobe zu nutzen. Während viele meiner Kunden eine sehr professionelle Unternehmenssprache haben, bietet mir Feels like Erfurt die Möglichkeit, meinen lockeren, emotionalen und auch humorvollen Schreibstil freien Lauf zu lassen. Wie eingangs bereits erwähnt, muss ich mich hier keinen Regeln und Vorgaben unterwerfen, sondern kann tun, wonach mir der Sinn steht. Das Ergebnis ist eine vielseitige Arbeitsprobe, die mein Talent als Autorin von einer ganz anderen Seite beleuchtet.

„Und was, wenn ich mein Geld nicht mit dem Schreiben verdiene?!?!?!“ – Nun, auch dann kannst du deinen Blog nutzen, um Arbeitsproben zu präsentieren. Ich kann mit zum Beispiel sehr gut vorstellen, dass sich hier für Fotografen, Grafiker, Illustratoren, Webdesigner und einige andere Berufsgruppen gute Potentiale ergeben. Einfach ausprobieren und schauen, wohin die Reise gehen wird. Wie gesagt: Ich wusste auch nicht, wo ich rauskommen würde.

Wie sieht es aus? Hast du als Freelancer einen eigenen Blog, der nicht nur dein Hobby ist, sondern dir auch als Karrieresprungbrett dient? Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch. Gern kannst du mir auch Fragen stellen, wenn du dich bisher nicht an das Thema Blog herangewagt hast.

Foto: Stefanie Loos für das Thüringer Wirtschaftsministerium