Gastbeitrag von Ann-Christin Schmitt von www.frauschmittschreibt.com 

Sprache ist ein spannendes Thema. Als Kinder lernen wir unsere Muttersprache ganz selbstverständlich, bilden als Erwachsene Sätze ohne darüber nachzudenken und lassen uns unbewusst von ihr beeinflussen. Sprache umgibt uns jeden Tag. Auch wenn uns Emojis und GIFs etwas anderes glauben lassen wollen. Für Unternehmer wie Blogger ist die Sprache ein wichtiges Marketinginstrument. Aber wie kann man Wort und Satz am besten für sich nutzen?

Erfolgsfaktor Unternehmenssprache

Den meisten von uns ist „Corporate Design“ oder kurz „CD“ ein Begriff. Es regelt das Erscheinungsbild einer Marke – von Farbwerten über Schriftarten bis hin zum Logo. Es gibt einer Marke oder einem Unternehmen einen unverwechselbaren Auftritt. Es stellt sicher, dass das Design mit der Marke in Verbindung gebracht wird. Sehr gute Beispiele sind der Mercedes-Stern, das Telekom-Magenta oder das Nivea-Blau.

Unternehmenssprache ist Corporate Design. Nur anders.

Im Gegensatz dazu sorgt eine „Corporate Language“, also eine Unternehmenssprache, dafür, dass Texte und Kommunikation aus einem Guss kommen. So wie im CD Farbwerte geregelt sind, regelt die Unternehmenssprache den Gebrauch von Wörtern, den Aufbau und die Struktur von Texten.

Dieses Textkonzept gibt einen Rahmen vor, in dem sich die Sprache bewegen darf. Es ist abgestimmt auf die Zielgruppe und die Werte, die das Unternehmen vertritt. Dabei müssen das Selbstverständnis, das optische Erscheinungsbild und die Kommunikation gut zueinander passen.

Zielgruppen finden und ansprechen

Wenn du eine Unternehmenssprache entwickeln möchtest, dann steht vor allem deine Zielgruppe im Mittelpunkt. Finde heraus, wen du ansprechen möchtest. Recherchiere, was deine Zielgruppe ausmacht. Analysiere, wie sie spricht.

Du weißt, dass deine Zielgruppe älter als 60 Jahre alt ist? Dann solltest Du vielleicht weniger Anglizismen verwenden. Du stehst für Bodenständigkeit und Sympathie? Dann lass den einen oder anderen Superlativ hinten rüber fallen.

Mach dir bewusst, wen du ansprechen möchtest. Versetze dich in deine (Traum-) Kunden oder Leser hinein. Erst dann wirst du verstehen, was sie hören möchten und wie du es formulieren solltest.

Die Arbeit lohnt sich

Diese Analyse macht – zugegebenermaßen – Arbeit. Du musst dich selber und dein Business reflektieren. Aber es lohnt sich! Die folgenden Aspekte beweisen es.

  • Auch, wenn mehrere Leute für ein und das gleiche Produkt schreiben – der Text wird mit einem Textkonzept wie aus einer Feder kommen.
  • Wie oft streitet man sich über den Text? „Irgendwie gefällt mir das nicht“, „Mir persönlich ist das noch nicht emotional genug“, „Ich würde es anders schreiben“ – diese Sätze kenne ich zur Genüge. Mit einem Textkonzept lässt sich die Qualität eines Textes besser messen und du hast eine argumentative Grundlage.
  • Es ist schwierig, selbstgeschriebene Texte zu bewerten. Ich weiß, wovon ich spreche. Vor allem, wenn man als Einzelunternehmer unterwegs ist. Mit einer Checkliste kannst du deine eigenen Texte selber prüfen
  • Texte – ob für Websites, Blogs oder Broschüren – erhalten durch ein einheitliches Textkonzept einen höheren Wiedererkennungswert.

Brauche ich das überhaupt?

Eine Unternehmenssprache ist ein tolles Tool für Unternehmer, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Aber auch für Blogger ist ein Textkonzept extrem hilfreich. Es hilft dir, dich zu reflektieren und deinen Texten den letzten Schliff zu verleihen. Auch für geübte Texter ist es immer wieder wichtig, sich selbst zu hinterfragen. Das eigene geschriebene Wort kritisch zu beäugen. Und zu korrigieren.

Die Autorin:

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Ann-Christin Schmitt ist freie Texterin, deren Fokus auf einer klaren, zielgruppenorientierten Kommunikation liegt. Neben dem Schreiben liebt sie Kaffee und Schokolade über alles. Mehr zu ihrer Arbeit findest du auf ihrer Homepage.


Beitragsfoto: © pixabay.com