Ist das Medium Blog nach wie vor relevant oder befindet es sich schon seit geraumer Zeit auf dem absteigenden Ast? Viele Menschen stellen sich diese Frage und nur die wenigsten wissen eine konkrete Antwort. Fakt ist: Die „Blog-Blase“ könnte jederzeit platzen – und mit ihr der Traum vieler, vom Bloggen leben zu können. Im Angesicht solcher Szenarien fragt man sich natürlich zwangsläufig, wie wichtig Blogs im Allgemeinen und Corporate Blogs im Speziellen noch sind. Lohnt es sich, dieses Jahr einen Blog mit Inhalten zu füllen oder gar neu ins Leben zu rufen? Oder ist das nur verschwendete Zeit und somit auch heraus geschmissenes Geld? Ich frage in diesem Beitrag „Sind Corporate Blogs auch 2024 noch relevant?“ und mache mich auf die Suche nach einer Antwort.

Was ist ein Unternehmensblog bzw. was ist Corporate Blogging?

Vor der Praxis kommt zunächst einmal die Theorie. Denn um herauszufinden, ob Corporate Blogs auch 2024 noch relevant sind, muss man natürlich erst einmal wissen, was genau Corporate Blogs sind.

Sogenannte Corporate oder auch Unternehmensblogs dienen Unternehmen jeder Größe als kommunikatives Sprachrohr. Aus technischer Sicht betrachtet gleichen sie den herkömmlichen Blogs und auch ihr Aufbau weist keine nennenswerten Besonderheiten auf. Richtig spannend (und anders) wird es erst, wenn man sich die Inhalte und Ziele von Corporate Blogs einmal genauer anschaut.

Unternehmen, die entschließen, einen Corporate Blog anzulegen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Herangehensweisen:

  • Ein:e Mitarbeiter:in erhält die Aufgabe, den Blog einzurichten und regelmäßig mit Inhalten zu füllen
  • Eine Agentur wird damit beauftragt
  • Ein:e Freelancer:in kümmert sich um die Konzeption und Realisierung des Blogs

Info: Der Unterschied zwischen Agentur und Freelancer:in? Freelancer:innen verursacht in der Regel weniger Kosten für das Unternehmen. Die Qualität ist in der Regel jedoch gleich.

Welche Themen gehören auf einen Corporate Blog?

In den Beiträgen, die auf einem Corporate Blog erscheinen, geht es natürlich vorrangig um Themen, die einen gewissen Bezug zum Unternehmen haben.

Corporate Blogs sind allerdings nicht dazu da, das Unternehmen, das dahinter steckt, in einer Tour zu huldigen (vgl. hierzu auch: „Content für die Tonne: Welche Inhalte NICHT in einen Corporate Blog gehören“ auf Zielbar.de). Es geht viel mehr darum, den Besucher:innen der Webseite (also potentiellen Kund:innen) einen Mehrwert und weiterführende beziehungsweise ergänzende Informationen zu bieten.

Der Kreativität sind hierbei kaum Grenzen gesetzt. Typische Themen für Unternehmensblogs sind u.a.:

  • aktuelle Themen und Trends der Branche
  • Behind the scenes (Mitarbeiter-Portraits, Produktionsschritte, u.s.w.)
  • Evergreen-Content (Mythen & Fakten, Begriffserklärungen, häufig gestellte Fragen, u.s.w.)
  • Fuckup-Stories (Geschichten vom Scheitern, Fehler und was man daraus gelernt hat)
  • How to-Beiträge (z.B. How to: In 8 Schritten zum eigenen Unternehmensblog)
  • Listicles („Die 10 besten XY“)
  • Interviews (mit Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Geschäftspartner:innen, u.s.w.)
  • Firmengeschichte

Noch mehr Themenideen für deinen Corporate Blog habe ich dir in diesem Artikel zusammengefasst.

 

Warum einen Unternehmensblog führen?

Das Corporate Blogging ist eine Teildisziplin vom Content-Marketing. Qualitativ hochwertige Inhalte werden dazu genutzt, um Aufmerksamkeit und Reichweite (für ein Unternehmen) zu generieren.

Lese-Tipp: 7 Gründe für einen Corporate Blog

Ziel von Unternehmensblogs ist es in den meisten Fällen, mehr Besucher auf eine Webseite zu locken, beziehungsweise deren Attraktivität im Google Ranking zu verbessern. Blogs sind eine hervorragende Möglichkeit, um einen Webauftritt regelmäßig mit aktuellen, frischen und relevanten Inhalten zu füllen – ein Umstand, den Google und andere Suchmaschinen lieben.

Darüber hinaus bringen Corporate Blogs allerdings auch noch weitere Vorteile mit sich, die keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen:

  • sie bieten den Leser:innen interessante Mehrwerte
  • sie sind ein wichtiger Grundbaustein für achtsames Content-Marketing
  • sie lenken die Aufmerksamkeit auf das Unternehmen (und dessen Dienstleistungen oder Produkte)
  • sie ermöglichen es, in direkten Kontakt zu den Rezipient:innen zu treten
  • sie sind nicht abhängig von Algorithmen
  • sie ermöglichen es, unternehmensrelevante Inhalte zu veröffentlichen ohne am „Türsteher“ Journalist:in vorbei zu müssen
  • sie sind kostenlose Marketingkanäle, die den Vertrieb unterstützen
  • sie bieten haufenweise „Material“ für Social Media-Beiträge und sogenannten Microcontent
  • sie helfen dabei, Fachkräfte zu gewinnen

Corporate Blogging: Dos und Don’ts

gut schlecht
  •  regelmäßig Inhalte posten
  • thematischen Bezug zum Unternehmen
  • einzigartige, fehlerfreie Texte
  • hochwertige Bilder (Stockfotos sind okay) mit einheitlicher Bildsprache
  • Suchmaschinenoptimierung
  • qualitative Inhalte (mit Mehrwert)
  • permanenter Verweis auf Produkte, Dienstleistungen, Aktionen, etc. („Dauerwerbesendung“)
  • Themen, die nicht relevant sind
  • Rechtschreib- und Grammatikfehler
  • Clickbaiting
  • Textwüsten
  • mangelnde Kontinuität

Lohnt es sich 2024 noch, mit dem Corporate Blogging zu beginnen?

Seit geraumer Zeit hält sich ein hartnäckiges Gerücht im World Wide Web: Das Medium Blog ist längst tot und es dauert nicht mehr lange, bis auch die letzten Akteure in dieser Blase von der Bildfläche verschwinden. Ist es also längst überflüssig, 2024 noch mit dem Corporate Blogging zu beginnen?

Keinesfalls! Denn auch wenn eine Vielzahl von Blogs definitiv das Zeitliche gesegnet haben, bedeutet das nicht, dass das Medium in seiner Gesamtheit vom Aussterben bedroht ist. Ganz im Gegenteil: Die Blogs, die durch Qualität und Relevanz brillieren, erfreuen sich bester Gesundheit und sind quietschfidel.

Der Grund für die permanente Endzeitstimmung: Blogs unterliegen einer stetigen (Weiter-)Entwicklung (vgl. hierzu auch: „Blogs sind tot, lang leben Blogs“ auf Bloggerabc.de). Für viele scheint das ein sicheres Anzeichen für das baldige Ende zu sein. Andere jedoch prognostizieren dem Medium Blog noch viele weitere Lebensjahre voller Vitalität.

Vor diesem Hintergrund wage ich folgende Einschätzung: Es lohnt sich weiterhin, einen Corporate Blog einzurichten und diesen mit unterschiedlichen Inhalten zu bespielen. Hierbei gibt es allerdings paar Dinge zu beachten.

Was gilt es beim Corporate Blogging zu beachten?

Qualitätscontent: Wenn sich Content-Gurus in einer Sache einig sind, dann in dieser: Digitaler Content muss hochwertig sein, wenn er Menschen erreichen soll. Corporate Blogs bilden hierbei keinesfalls eine Ausnahme. Wenn du beispielsweise neue Kunden über deinen Unternehmensblog gewinnen oder bestehende langfristig binden willst, gelingt dir das am besten und schnellsten durch hochwertigen Qualitätscontent, der dem Leser genau die Informationen bietet, die er sucht und vom Artikel erwartet. Im Jahr 2019 gilt ganz klar: Qualität geht über Quantität.

Unternehmenssprache/Corporate Language: Um ein stimmiges Gesamtbild zu erschaffen und auch einen gewissen Wiedererkennungswert zu erzielen, sollte dein Blog deiner Corporate Language beziehungsweise Unternehmenssprache entsprechen. Was genau das bedeutet, erklärt dir Ann-Christin Schmitt in ihrem Gastbeitrag „Die Macht der (Unternehmens-)Sprache“.

Content-Mix: Immer nur endlos lange Texte? Langweilig! Ein erfolgreicher Corporate Blog lebt vom Content-Mix und bietet seinen Besuchern beispielsweise auch Infografiken, eingebundene Videos und natürlich passendes Bildmaterial. Weitere Ideen für mehr Würze in deinen Blogbeiträgen habe ich dir hier zusammengestellt.

Relevanz: Um im Jahr 2024 einen relevanten Corporate Blog zu betreiben, muss man relevante Inhalte bieten. Das klingt trivial? Vielleicht. Aber trotzdem wird dieser Umstand liebend gern ignoriert. Damit deine Beiträge bei Google angezeigt werden, solltest du immer auf einen aktuellen Bezug deiner Themen achten. Ein Tool, das dir hierbei behilflich ist, ist Google Trends.

Kontinuität: Egal ob einmal im Monat, einmal pro Woche oder einmal am Tag – Deine Beiträge auf dem Corporate Blog sollten bestenfalls in einer gewissen Kontinuität erscheinen. Das suggeriert Planung und vor allem Professionalität. Außerdem können sich die Leser darauf einstellen, dass es bald neuen Content geben wird.


Corporate Blogging spielt auch 2024 nach wie vor eine Rolle im Content Marketing – es kommt allerdings darauf an, wie man es anstellt. Qualitativ schlechte Blogs ohne Strategie, Unternehmenssprache, Relevanz und Kontinuität erzielen natürlich nicht den gewünschten Effekt. Wer vom Corporate Blogging profitieren möchte, sollte das Projekt von Anfang an ernst nehmen und ihm eine gewisse Priorität beimessen.

Wenn du merkst, dass du der Aufgabe nicht gerecht wirst oder schlichtweg keinen Spaß am Bloggen hast, ist es sinnvoll, das Projekt „Corporate Blog“ in die Hände eines Profis zu geben. Ich bin dir gern dabei behilflich, 2024 mit einem Unternehmensblog durchzustarten. Melde dich gern bei mir unter info@jf-texte.de.

Beitragsfoto: Sandy Schulz